Die Legende um die heilige Barbara
Die Legende :

"Sie war die einzige Tochter eines angesehenen und reichen Römers in Nikomedien (Türkei), namens Dioskuros. Dieser war als eifriger Götzendiener bekannt und ließ seiner geliebten Tochter eine gute Erziehung und hohe Bildung vermitteln. Da Barbara von ausgezeichneter Schönheit war, befürchtete der Vater, daß ihr diese zu verderblichem Fall werden könnte, weshalb er sie in einem eigens zu diesem Zweck gebauten und mit allen Bequemlichkeiten ausgerüsteten Turm einsperren ließ.

Barbara benutzte diese Einsamkeit zum Studium der Wissenschaften. Bei ihrem Streben nach Weisheit und der Besinnung auf sich und das Leben kamen ihr Zweifel an der heidnischen Götter- und Götzenwelt und sie wandte sich mit ganzer Inbrunst der christlichen Lehre zu.
Bevor ihr Vater eine eine größere Reise antrat, gab er Weisung, im Turm eine Badestube einzurichten. Barbara ließ alsdann im Turm statt zwei jedoch drei Fenster anbringen. Als der zurückgekehrte Vater eine Erklärung dafür verlangte, antwortete Barbara, daß ihre Seele durch drei Fenster Licht erhalten müsse, nämlich durch Gott-Vater, Gott-Sohn und den Heiligen Geist.

Dioskuros ward darob so sehr erbost, daß er sogleich seine Tochter mit dem Schwert umbringen wollte. Barbara aber betete zu Gott, worauf die Mauern des Turmes sich spalteten (durch einen Blitz ?) und Barbara in ein Versteck im Gebirge fliehen konnte. 
Dort dann verraten, konnten selbst die schrecklichsten Folterungen ihre Standfestigkeit im Glauben nicht brechen. Der Vater mußte einsehen, daß nichts auszurichten war. Wuterfüllt schlug er auf einem Berge seiner Tochter mit dem Schwert den Kopf ab, worauf er von einem Blitz getroffen und getötet wurde."
 

Die Historische Gestalt :

Über das Leben der Heiligen sind keine historisch gesicherten Informationen überliefert. Verschiedene Daten der Legende legen das Leben der heiligen Barbara (gest. 306) auf das 3. Jahrhundert fest
Als individuelles Erkennungszeichen wird St. Barbara als eine der 14 Nothelferinnen, im wesentlichen mit den Attributen des Turmes mit drei Fenstern, der Palme und dem Schwert dargestellt. Als Schutzpatronin gegen einen plötzlichen Tod wurde sie besonders von den Bergleuten und Kriegern verehrt. Der Blitz in der Legende ließ die heilige Barbara zur Patronin gegen Ungewitter und gegen die Gewalt des Feuers werden, weshalb sie von u.a. Artilleristen, Feuerwehrleuten und Feuerwerkern verehrt wird. Ihr Fest (4.12.) wird mit einem reichen Brauchtum begangen.
 
Die Schutzpatronin :

Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen im 14. Jahrhundert, eine Revolution in der Geschichte des Kriegswesens, setzte vermehrt die Verehrung der heiligen Barbara als Schutzpatronin der Artilleristen ein.
Wie die heilige Barbara mit der Kraft des Gebetes die Mauern des Turmes durchbrach, so schlägt die Artillerie gewaltige Breschen in die feindliche Front. Nicht allein die Beherrschung dieser neuentdeckten Naturkräfte, sondern vielmehr ihre Anwendung zur Brechung von bisher unüberwindbaren Bastionen, der Sieg des Geistes über die Materie ist es, der St. Barbaras Verehrung durch die Artillerie zugrunde liegt.

Die Barbaraverehrung fand ihre erste Verbreitung in Italien über Spanien und Frankreich und ist für das 15. Jahrhundert bereits allgemein in Europa festzustellen. Schon Napoleon hat als junger Artillerieoffizier nie eine Barbarafeier versäumt.

Das Bild der heiligen Barbara wurde immer mehr als Schmuck und Schutzzeichen auf den Rüstungen und Feldstücken, auf Pulvermagazinen, Zeughäusern und an den Artillerieschulen angebracht. Im ersten Weltkrieg wurde auf beiden Seiten der Front der Name St. Barbara in die Wände der Artilleriestellungen eingeritzt.

Das Datum :
4.Dezember

Attribute :
Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr, Fackel

Patronin :
des Bergbaus, der Türme, Festungsbauten und der Artillerie; der Bergleute, Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher und Artilleristen; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen Gewitter, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod

Bauernregeln:
"Auf Barbara die Sonne weicht, / auf Lucia sie wiederum herschleicht.
"Geht Barbara im Klee, / kommt's Christkind im Schnee.

Allerlei  Barbarafeier