Teil A) Kader-Ausbildung in ESCHWEILER
Ende der 50er Jahre sollte die Korpsartillerie im deutschen Heer mit dem
damals in amerikanischem und britischem Dienst stehendem Lenkraketensystem
der ersten Generation, dem Waffensystem „CORPORAL“ ausgerüstet werden.
Da zu dieser Zeit das Nachfolgesystem „SERGEANT“ kurz vor der Einführung
in das US-Heer stand, wurde jedoch noch im Jahre 1959 mit der Ausbildung
eines „Kader SERGEANT“ begonnen.
Die ersten Planungen für das,,Kader -SERGEANT-“ begannen im Oktober
1959 an der in ESCHWEILER stationierten Artillerieschule. Zum 01.04.1960
wurden die ersten Offiziere in das Kader versetzt. Dies waren Oberleutnant
Winkelmann, Oberleutnant Kaschner und Oberleutnant Techter.
Später folgten Hauptmann Meyer sowie die Oberleutnante Kausch, Bolt und
die Leutnante Dinkelacker, Paulsen und Crummenauer.
Der Einfluß der technisch ausserordentlich tüchtigen Teilnehmer
be-einflußte die Kaderausbildung dahingehend, daß die technischen Kenntnisse
und Ausbildungsgebiete weit überschätzt wurden und die Ausbildung sich daher
ausschließlich auf die Vermittlung von technischen Spezialitäten und auf die
engliche Sprachkenntnisse konzentrierte.
Im Kader gab es drei Gruppen von Soldaten, die einen sprachen Englisch
und waren nicht sicherheitsüberprüft, die anderen waren sicherheitsüberprüft,
aber sprachen kein Englisch und die dritten warteten nur noch ungeduldig auf
den Abschlußlehrgang in den USA, der zwar geplant aber bis dahin noch nicht
genau terminiert war.
Dieses Kaderpersonal besuchte Technik- und Sprachenlehrgänge an
verschiedenen Standorten:
- FELDAFING
(Fernmeldeschule); Elektronik-Lehrgang
- EUSKIRCHEN
(Sprachenschule); Sprachenlehrgang Englisch
- ESCHWEILER
(Artillerieschule); Raketen- bzw. Transistortechnik
5 Beamte gaben Sprachenunterricht, Offiziere und
techn.Beamte ga-ben Unterricht in Elektronik. Zusätzlich wurde noch
Mathematik und Physik unterrichtet. Man erreichte in diesen Lehrgängen den
Stoffplan der Unterprima.
Zwischen den einzelnen Lehrgängen wurde das Kaderpersonal als Ausbilder
für das Kaderpersonal der Artilleriebataillone 250 und 350 eingesetzt.
Das Kaderpersonal wurde nach Aufstellung des Artilleriebataillon 150 auf
die geplanten Dienstposten im Bataillon versetzt und nahm zeitweise auch die
Aufgaben wahr.
Major Kühne, als zukünftiger Bataillonskommandeur geplant, nahm an der
Ausbildung der Ausbilder bei der Fa. SPERRY in UTAH teil und erstellte mit
den dort erworbenen Kenntnissen, nach seiner Rückkehr an das Heeresamt, einen
Entwurf der STAN, der fast unverändert so gültig wurde und es auch blieb.
Die gesamte Kaderausbildung an den Bundeswehreinrichtungen für Offz /
Uffz / Mschften und AIT-Personal dauerte mit Unterbrechungen vom 08.04.1960
bis zum 15.10. 1962 und schloß mit einen nachfolgendem Lehrgang in den USA
ab.
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