Das Raketenartilleriebataillon 72 (alt)

 
 
Im Rahmen der Kaderausbildung der DivArt durch die Lehrgruppe D wird am 20.04.1960 die 2./RakArtBtl 72 im Lager DONNERBERG in ESCHWEILER aufgestellt. Das Personal für diese Einheit stammt aus Teilen der 3./FArtBtl 195. Schon 2 Monate später, am 22.06.1960, verschiesst die Batterie ihre 1.HONEST-JOHN-Rakete in BERGEN/HOHNE.
Nach der Vollaufstellung am 01.07.1960 und dem Eintreffen der Raketenwerfer im November wird die Batterie über PUTLOS (16.11.1961) nach HANDORF (15.02.1962) verlegt. Die Aufstellung der übrigen Teile des Bataillons beginnt 1964 in ESCHWEILER. Im Laufe des Jahres 1965 formiert sich das jüngste HONEST-JOHN-Bataillon der Bundeswehr. 
Zunächst mit 1. und 2.Batterie am 02.01.1965 in HANDORF. Am 17.03.1965 verlegt das Bataillon nach WARENDORF. Hier stösst auch das Kader der 3.Batterie zum Bataillon
Ein Jahr später, am 07.06.1966 wird das Bataillon umgegliedert. Die in ESCHWEILER aufgestellte 2./RakArtLBtl 1 wird in 4.(Lehr)/RakArtBtl 72 umbenannt, bleibt aber truppendienstlich dem RakArtLehrBtl 1 unterstellt.
Im Dezember verlegt das Bataillon an seinen endgültigen Standort, der Barbara-Kaserne in DÜLMEN. Hier stösst die am 16.10.1964 in DAADEN aufgestellte 5.Batterie zum Bataillon. Ihre Aufgabe ist die Sicherung der Sondermunition der division in Zusammenarbeit mit dem 81.US-Field-Artillerie Detachment.
Nunmehr beginnt für das Bataillon eine Phase der Konsolidierung. Dies bestätigt das Bataillon bei folgenden Testen.
So absolvieren 1968 die 3. und die 2.Batterie mit guten Ergebnissen den ATT(Jahresgefechtsbesichtigung). Nach Fertigstellung des SAS (Sondermunitions-)Lagers in VISBECK und der Aufstellung des 3.Begleitzuges der 5.Batterie hat das Bataillon seine volle Personalstärke erreicht.
Im Herbst nimmt das Bataillon an der Heeresübung RÖSSELSPRUNG teil. Im Oktober 1968 erhält das Bataillon, als bisher einziges deutsches Bataillon, das Bestleistungsemblem der NORTHAG (Armeegruppe NORD) für seine hervorragenden Leistungen beim NSI (Nuclear-Safety-Inspection). Diese Auszeichnung wurde, bei bis dahin 70 Testen, in der NORTHAG erst zweimal verliehen. Damit stand das Bataillon leistungsmässig an der Spitze der deutschen RakArtBtl.
Am 01.01.1970 wird das RakArtBtl 72 aufgelöst, um in das neue RakArtLBtl 72 aufzugehen. Hierzu verlegen Teile der 1. und 3.Batterie nach GEILENKIRCHEN, wo sie mit der 4.Batterie zusammentreffen. Die 5.Batterie, weiterhin dem Bataillon zugehörig, bleibt in DÜLMEN und wird dem Artillerieregiment 7 truppendienstlich unterstellt. Die verbleibenden Teileinheiten und Einheiten werden vom neu aufgestellten KorpsFArtBtl 110 aufgenommen.

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